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Tue, Feb 13TEDDY TODAY (Page 2)english>> TEDDY goes to Indonesia Guest Column by John Badalu Inspiration Mitte des Jahres 2002, ein bewölkter, windstiller Tag. Über dem Rauch von endlosen Zigaretten, Kaffeebechern und der Langenweile nach Tausenden von Stunden mit Hollywood-Filmpremieren, wehte der Wind der Inspiration über sieben freie Journalisten hinweg, die sich endlich entschlossen, ein queeres Filmfestival in diesem Großstadtdschungel von Jakarta veranstalten. An fünf Tagen verteilt über zwei Wochenenden lockte das Q! Film Festival neugierige Zuschauer in die rappelvollen 27 Filme. Dieses selbstfinanzierte Festival (die Veranstalter aßen ein Jahr lang fast nur Reis) sorgte für positive aber auch negative Aufmerksamkeit. Ob wir es mochten oder nicht, das Festival wurde politisch. Als eine Gruppe fundamentalistischer Islamisten einen der Veranstaltungsorte blockierte, sahen wir uns mit einer Situation konfrontiert, mit der wir nie gerechnet hätten. Trotzdem gelang es 750 Leuten unsere Filme zu sehen und zu bewerten.
Ein Jahr später wurde ich nach Berlin geschickt, um Deutsch zu lernen und mit der hiesigen Filmindustrie zu netzwerkeln. Dabei bewarb ich mich als freiwilliger Helfer bei der Berlinale, und mir wurde statt dessen ein Platz in der TEDDY-Jury angeboten. TEDDY Award war für mich nicht nur ein Augenöffner, sondern öffnete mir auch große Türen; persönlich als auch für das Q! Film Festival. Es war eine grandiose Erfahrung mitzuerleben, wie es ähnlichen Festivals auf der ganzen Erde ergeht. Plötzlich war das Spotlight auf mich gerichtet, und das war keine einfache Aufgabe.
Die Arbeit in der TEDDY-Jury inspirierte mich, das Festival auf eine höhere Ebene zu bringen. Plötzlich fand das Festival Unterstützung von ausländischen Botschaften und Kulturzentren. Mit fünf internationalen Gästen, 54 Filmen, einer heißen Diskussion über Homosexualität und Religion sowie doppelt so viel Aufmerksamkeit dominierte das Festival die Nachrichten. Natürlich kostete das einen Preis. Wir erhielten Morddrohungen von extremistischen konservativen Parteien und islamistischen Gruppen. In 2004 verließen einige Veranstalter das Festival aus Angst und suchten ausländische Botschaften und Kulturzentren auf. Aber neue Hoffnung blühte in Purwokerto (eine Kleinstadt an der Grenze zu Zentral und West Java) auf, als enthusiastische Cineasten die Herausforderung annahmen und eine kleinere Version des Q! Film Festival veranstalteten. Der Eröffnungsfilm wurde im Auditorium der State University gezeigt, und 1000 Leute schauten zu. Die Drei-Tages-Veranstaltung endete in einem kleinen Chaos für die Akademiker, die Besucher und die islamistische Gruppe.
Ob wir es mögen oder nicht, müssen wir uns weiterhin politisch engagieren. Da alle Filme kostenlos gezeigt werden, um der Zensur zu entgehen, werden wir sicherlich weiter machen. Irgendwie ist es ironisch, daß wir durch die Zensur müßten, sollte das Festival Eintrittspreise verlangen, da es dann als kommerzielle Aufführung gewertet würde. Andererseits sind wir glücklich darüber, die Filme kostenlos zeigen zu können, weil wir durch diese Filme ein positives Image queerer Menschen vermitteln können. Wir danken den loyalen Zuschauern und den Individuen, die |
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uns finanziell unterstützen und das Weiter-bestehen des Festivals ermöglichten. Jogjakarta und Bali legten das Festival in 2005 auf. Die Inspiration geht weiter als die Vorstellungskraft. In 2005 erfuhren wir queere Leute Sicherheit von der “Minderheiten”-Sektion der Menschenrechts-Kommission in Indonesien. Einige Zuschauer gründeten einen Verein mit dem Namen Arus Pelangi, der seit 2006 als Anwalt für die queere Gemeinschaft auftritt. Sie gingen bis vors Parlament, um gleiche Rechte für queere Menschen einzufordern.
Zur gleichen Zeit erfuhren wir große Rückschläge. Ein neuer Gesetzesentwurf gegen Pornographie (begründet mit islamistischen Werten und Gebräuchen) wurde dem Parlament eingereicht. Mehr als 100,000 Menschen (eingeschlossen queere Menschen) demonstrierten in den Straßen gegen diesen Entwurf. Nun wird er überprüft, aber wir erwarten das Schlimmste im Mai 2007. Einige Provinzen (South of Sumatra, West Java and North Sulawesi) haben ein islamisches Gesetz übernommen, das Homosexuelle und homosexuelle Praktiken unter Strafe stellt. Einige andere Provinzen wollen diese Gesetzgebung übernehmen. Sogar ein wegen Homosexualität Verdächtiger kann für drei Monate hinter Gittern wandern. Im vergangen Januar wurde ein schwuler Mann in der Provinz Aceh angezeigt. Er kam ins Gefängnis und wurde dort von der Polizei mißbraucht.
Im Jahr 2006 war das Q! Film Festival im Programm von “Teddy on Tour”. Ein kleines Lichtchen zeigt sich am Ende des dunklen Tunnels. Es hilft also, an den Dingen zu rühr-en. Weitere Herausforderungen warten auf uns.
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