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Fri, Feb 16

Parajanov

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Zu Zeiten der Sowjetunion war der armenische Regisseur Sergei Parajanow ein „enfant terrible“ der osteuropäischen Kinos. Seine visuell intensiven Filme und Collagen – die sich meist mit der Bevölkerung des Kaukasus beschäftigen – begeisterten Filmkritiker und cineasten weltweit, stießen aber bei der sowjetischen Führungsschicht auf Missmut, da sie sich nicht den sozialistischen Spielregeln unterwarfen. Mehrmals lehnten die Zensurbehörden Scripts des Regisseurs ab, Arbeitsverbote wurden ausgesprochen und zweimal wurde er inhaftiert, von 1974-78 wegen Propagierung von Homosexualität. Das Parajanow Männer liebte, war den Oberen nämlich ebenfalls ein Dorn in Auge selbst weltweite Proteste von Künstlern konnten die Haftstrafe nicht verhindern.

Einen autobiographischen Dokumentarfilm mit der Titel THE CONFESSION konnte der Filmemacher, der 1990 in Armenien gestorben ist, nicht mehr fertig stellen – Material aus diesem Film wird in Ron Holloways Dokumentarfilm Parajanow verwendet, der im Berlinale-Wettbewerb außer Konkurrenz läuft. Die Basis der filmischen Hommage bilden Ausschnitte aus dem letzten Interview parajanows, das er 1988 auf den Münchener Filmfestspielen gegeben hat. Die Gespräche gehen auf die künstlerische Identität des Regisseurs ein und kommunizieren ein Bild der repressiven Arbeitsbedingungen, denen er sich im Sowjet – Regime ausgesetzt sah. Der knapp einstündige Dokumentarfilm ist das fein gezeichnete Porträt eines der großen Filmemacher des zwanzigsten Jahrhunderts und eine Reflexion der repressiven Bedingungen, denen dieser sich in der Sowjetunion ausgesetzt sah.
 
 

Parajanov

Screenings at the festival
Fr, Feb 16, 21:30 Filmpalast Berlin (E)