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Berlinale

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TEDDY TODAY (Page 2)


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TEDDY goes to China
Guest Column by Torsten Neuendorff

Würden die Pekinger Studenten kein schwul-lesbische Filmfest fordern, könnten es die Autoritäten nicht an den Stadtrand verlegen. So geschehen vor zwei Jahren, als die Universität das zweite schwul-lesbische Filmfest lieber weit draußen in einer Kunstgalerie als auf dem Campus-Gelände sehen wollte. Dagegen öffnet sich China anderen Filmen. Die Zensur gab zum ersten mal grünes Licht, landesweit den neuen James-Bond-Film unzensiert und ungeschnitten zu zeigen. „Casino Royale“ wird wohl der erfolgreichste ausländische Film aller Zeiten werden. „Brokeback Mountain“ dagegen hat es nicht durch die Zensur geschafft und gehört nicht zu den 20 internationalen Filmen, die pro Jahr in’s Land gelassen werden.

So gewaltig wie der Unterschied in der Filmauffassung, so gewaltig sind die Unterschiede zwischen den Landesteilen und die erlebte ich auf subtile Weise, als ich nach chinesischen Filmen auf der Berlinale-Website suchte. In der Liste zur Länderauswahl kommt China alphabetisch überraschenderweise ganz am Schluss, denn es ist eingeordnet unter ‚V’ wie Volksrepublik. Weiter oben in der Länderliste rangieren Hongkong und Taiwan. Als die Taiwanesen dieses Jahr entdeckten, dass ihrer Länderbezeichnung China beigefügt ist, schickten sie der Berlinale einen offiziellen Protest.

Video: Andrea Winter interviews Fengran

Umgekehrt proportional zur Ländergröße ist die Menge des Filminhalts. Taiwan zeigt „Spider Lilies“. Hongkong produzierte an „Eye in the Sky“ , „Getting Home“ und „Lost in Beijing“ mit. Die chinesische Zensur aber machte es dem Wettbewerbsfilm-Film „Lost in Beijing“ schwer und gab ihn nur frei, nachdem fünf Szenen geändert worden waren. Das musste Berlinale-Chef Dieter Kosslick dem Kulturausschuss des Deutschen Bundestags erklären und er sagte: „Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert.“

Video: Premierentalk "Teeth"
Video: Teeth
(clip 1)

Für China gilt, je mehr Richtung Ostküste die geografische Lage und je größer die Stadt, um so reicher ist der Bevölkerungsdurchschnitt und um so liberaler die Auffassung von Homosexualität. Landesweit spielt in China heute das Internet für queer people ein Rolle wie einst das West-Fernsehen in der DDR. Von 18,3 Millionen jungen chinesischen Internetnutzern werden über zwei Millionen schon als abhängig eingestuft. Und auch die Teddy-Website hat eine Nutzer-Bilanz, die den Handelskrieg zwischen China und USA ignoriert. Am meisten klicken sich Chinesen und US-Amerikaner aller sexuellen Orientierungen friedlich durch die alten und neuen Teddy-Inhalte.

Video: Premiere Talk Célébration

In Hongkong und Taiwan profitieren Lesben, Transidentische und Schwule von der westlichen Orientierung ihrer Länder. Sie haben China auch vorgemacht, wie Filme produziert sein müssen, damit sie auf dem globalisierten Filmmarkt landen können. Lesbischsein und Homosexualität passt dabei in Filme, die im Westen als exotisch verbucht werden. Bei der 57. Berlinale toppt in Puncto Output Südkorea (erster Buchstabe R wie Republik Korea!) alle mit einem Schwulen „Like a virgin“, einem schwulen „No regret“ und den überaus queeren „Naughty Girls“ Asiatische Filme sind als Teil des cinematischen Weltschaffens bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin gern gesehen, weil die Sektion Forum seit ihrer Gründung eine eher politische Affinität pflegt und das Panorama sich kulturell bereit zeigt. Ich erinnere mich noch, dass ich in den achtziger Jahren regelmäßig den Sinologen Alexander in der Kassenschlange für Berlinale-Tickets im Europa-Center traf. Er stand speziell und konsequent für asiatische Filme an und bekam die Karten, die er wollte, während es für die meisten anderen Filme schon hoffnungslos war.

!! TEDDY AWARDS - FASTEN SEATBELTS !!

JUST ONE DAY TO GO FOR BERLINALE'S
BIGGEST AND MOST GLAMOROUS PARTY
Under the heading TEDDY TAKES OFF the 21st TEDDY Awards take place in the impressive surroundings of Hangar2 at Tempelhof Airport on Friday Febr. 16th. Behind the restored original facade, Hangar2 provides a fully equipped 4,200 square metre events venue with a guest capacity of 2,500. In keeping with tradition, the TEDDY party starts after the ceremony where we will find TEDDY strutting its stuff on the dance floor.
TEMPELHOF AIRPORT - HANGAR 2
T E D D Y 2 1 - DON'T DREAM IT ! - BE IT !

Das weltweit größte, öffentlich zugängliche Filmarchiv für lesbische, schwule und transidentische Filme plant gerade die Universität von Kalifornien. Der Autor von ‚Queer Asian Cinema’ Andrew Grossman argumentiert, dass dort Filme aus China landen werden, aber meistens wird nicht Homosexualität das eigentliche Thema ihrer
 
 


TEDDY GOES TO CHINA
Each day guest columnists from different regions tell their stories and explain the political situation for queer people in their native country.

heterosexuellen Regisseure sein, sondern Kritik an politischer Unterdrückung, wofür Homosexualität nur als Symbol dient.

Zur Illustration: Anfang 2007 forderte der oberste chinesische Sicherheitsbeauftragte von den Gerichten, alle ‚nicht kooperierendes Elemente’ zu verfolgen. Die EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner sprach vorsichtig von einer ‚firmeren Haltung’ und sah nicht die Menschenrechtsverbesserungen, die dazu führen würden, dass die EU ihr Waffenembargo beenden könnte und in absehbarer Zeit ein Partnerschaftsabkommen unterschriebe. Bis jetzt will China auch die UN- Konvention für die zivilen und politischen Rechte der Bürger nicht ratifizieren.


Dabei sind die EU und China wirtschaftlich eng verbunden. China ist der zweitgrößte Handelspartner der EU. Die Europäer leben in Chinas größtem Exportmarkt. Die chinesische Bevölkerung aber spart mangels sozialstaatlicher Absicherung die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts, sodass die Europäische Zentralbank sie und ihren Staat schon ermahnt hat, konsumfreudiger zu werden. Dazu kommen laut Weltbank in China 100 Millionen Arme, die meistens auf dem Land leben und deren Lage wenig zuf hoffen lässt. Die Millionäre leben in den Großstädten im entwickelten Osten Chinas, vor allem in Schanghai. Es gibt sogar 50 000 Chinesen in der Volksrepublik, die mehr als 10 Millionen Dollar besitzen. Eine starke Ungleichverteilung des Reichtums lastet auf einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Chinesen und genau dieses Gefälle könnte soziale Unruhen auslösen. Selbst das Magazin ‚Der Spiegel’ war perplex von dem Konstrukt aus Kommunismus und Marktwirtschaft und veröffentlichte eine dreiteilige Serie zu ‚China Geburt einer Weltmacht’.

Article: China Opens Gay Clinic
The Chinese government has opened a health clinic for gays - the first of its kind in the Communist country - amid a growing HIV/AIDS crisis. The clinic will have a one year test period, after which its effectiveness will be judged. It will provide free HIV tests and treatment for the virus and for other sexually transmitted diseases the Xinhua news agency reports. The clinic will be run by the Disease Prevention and Control Center and an HIV/AIDS volunteer group in the Chaoyang District. The country has spent nearly $36 million on AIDS treatment in the last three years. but it has come under criticism from the West for lagging in HIV/AIDS education. The Joint UN Program on HIV/AIDS, or UNAIDS, has warned that up to 10 million people in China could be infected by 2010 without more aggressive prevention measures.
Article: First lesbian helpline opens in China
China, where homosexuality is still considered taboo, has opened a hotline for lesbians offering them psychological help and support. The free hotline launched in Shanghai this week is staffed by trained counsellors who are also lesbians, Xinhua news agency reported.
Article: China: Gay man accuses Tsinghua of discrimination
Xiao Tian, a gay man, sparked an uproar in the gay community in the capital after he accused the prestigious Tsinghua University of discriminating against gays, xmnext.com reported on December 6. Xiao, in his 20s, wearing a signboard reading "I am gay and I hope to find my spouse on campus" was barred by security guards from entering the university. He was allowed to enter after he took off the signboard. According to the website, Xiao's motivations were to find a partner and at the same time campaign for gay rights. "When the security guards saw me with my board, they blocked me from entering the school," said Xiao.

Dass sich in China auch unabsichtlich Entwicklungen potenzieren, zeigt die Geburtenpolitik. Seit die Ein-Kind-Familie propagiert wird, kommen auf 100 Mädchengeburten 118 Jungen, die streiten sich laut Familienplanungskommission um die heiratsfähigen Mädchen. Aber nicht alle: Homosexualität ist auch in China ein Gefühl, dass nach einer Lebensperspektive fragt. ‚Du musst lernen, gefesselt zu tanzen’ ist die gute Maxime bis Orientierung und Vorbilder da sind. Denn ein Verbrechen ist Homosexualität in China nicht, sondern ein Tabu, dass so stark ist, dass es erstmal alle Chinesen betrifft, die ein schwules Leben anfangen. Seit Homosexualität offiziell nicht mehr zu den Geisteskrankheiten zählt, warten die schwulen Chinesen, dass sich auch Gesamtgesellschaft wandelt.

Privat findet ein Chinese schwule Internetseiten, schwule Fernsehbeiträge, anonymen Sex, schwule Prostitution, schwule Diskotheken, schwule Emanzipationsgruppen und schwule Literatur. Ist damit das Tabu gebrochen? Nein, denn Anerkennung und Sicherheit - seien sie auch nur gefühlt - mangeln und sind die Forderung von mindestens 30 Millionen Männern, die zu erfüllen, den Staat nicht einmal etwas kosten würde. Die chinesische Gesellschaft wird mehr von diesen Männern haben, wenn sie aufhört, den Schwulen Selbstzweifel bis hin zu Selbstmordgedanken aufzubürden und sie den alten Vorwurf, sie seien Klassenfeinde über Bord wirft. Wirtschaftlich orientiert sich China, und damit ein Fünftel der Weltbevölkerung, streng am Westen bis hin zur Kopie. Warum sollte es die ‚wie Geister’ leben lassen, die sich etwas wünschen, das ihnen zuhause fehlt: ein Chinese als Lebenspartner und schwule Freunde in China.
Today's Column by Torsten Neuendorff

 
 

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