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Berlinale

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Sat, Feb 12

TEDDY TODAY (Page 2)


Kolumne von Karin Schupp

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Laut Dieter Kosslick lautet das inoffizielle Motto der Berlinale "Fußball, Sex und Politik" - und das hört sich ja eigentlich nach einem lesbischen Kino-Paradies an. Allerdings habe ich an meinem ersten Festivaltag nichts dergleichen gesehen: weder Fußball noch Politik und Sex - bis zum Abend nicht mal Heterosex, geschweige denn lesbischen. Immerhin gab es in meinem letzten Film des Tages, "THE DYING GAUL" zumindest angedeuteten schwulen Sex.

In dem Film von Craig Lucas geht es um eine Dreiecksbeziehung zwischen einem schwulen Drehbuchautoren, einem bisexuellen Filmproduzenten und dessen Ehefrau. Die zwei Männer haben beide schon mal Schwule gespielt - für Peter Sarsgaard ist es neben ( "KINSEY" (am 19./20.2 auf dem Festival zu sehen) die zweite schwule Rolle in diesem Jahr, sein Filmlover Campbell Scott hatte eine Hauptrolle in Lucas' Aids-Film "Longtime Companion" - und seine Patricia Clarkson haben wir in "High Art" als drogenabhängige, deutsche Lesbe kennen gelernt.

Leider waren die Schauspieler nicht da, aber Craig Lucas tat dafür sein Bestes, um sich beim Kinopublikum einzuschmeicheln: "Ich habe noch nie so viele schnuckelige Jungs gesehen wie hier!", rief er uns - und wohl insbesondere den schnuckeligen Jungs - zur Begrüßung entgegen. Und dabei ist er doch erst am Nachmittag in Berlin gelandet. Ich hoffe ja nur, dass auf die anfängliche Euphorie keine Ernüchterung folgt und er zum Beispiel den dicken, hässlichen und nach Schweiß stinkenden Mann zu Gesicht bekommt, der während der Vorstellung neben mir saß und mich abwechselnd an seinem Sodbrennen und seinem schleimigen Husten teilhaben ließ.

Nachdem Meggie Schneider im letzten Jahr mit ihrer Wohnzimmerinstallation im Foyer des "Arsenal" so viel Erfolg hatte, hat sie in diesem Jahr eine Küche aufgebaut. "4Kitchens" wurde mit einer entspannten Performance der queeren Gruppe "Cheap" eröffnet. Daniel Hendrickson, Marc Siegel, Susanne Sachsse (bekannt aus Bruce La Bruces "The Raspberry Reich") und Tim Blue bespielten mit "Listen To Your Kitchen" das gesamte Atrium und wuselten, mit Mikros und Küchenweckern bewaffnet, zwischen dem Publikum, darunter Zazie de Paris, die sich gemütlich im Küchenmobiliar niedergelassen hatte, herum. Die Performance bestand aus 20 Kapiteln von "Step 1: Set on your timer and put on your favorite song" über "Step 5: Put on some mascara" und "Step 16: Put out your cookies" bis "Step 20: Put on your whipcream". Ich muss allerdings gestehen, dass ich nach "Step 6: Bring eggplant and bread to the table" von einem solchen Hunger gepackt wurde, dass ich den Ort des Geschehens verlassen musste.

Auf der Suche nach einem Abendessen kam ich am roten Teppich vorbei, und da gerade die Premiere von "Asylum" anstand, versuchte die Gelegenheit zu nutzen, einen Blick auf Ian McKellen zu erhaschen. Der tauchte aber trotz Ankündigung nicht auf (vielleicht war ich aber auch nur abgelenkt, denn seine Filmpartnerin Natasha Richardson kam in einem unglaublich dünnen Fähnchen, das einerseits sexy war, aber andererseits auch mütterliche Gefühle - "Kind, zieh' dir was über, du erkältest dich doch!" - in mir weckte.)

In der Panorama Homebase in der Köthener Straße fand am Abend der Empfang der Teddy-Jury statt, der sich im hinteren Ende der Lokalität fröhlich mit dem Empfang der Türkischen Filmwoche mischte.
 
 

Video: Interview Michael Kutza
Harry Baer interviews TEDDY Award Jury President Michael Kutza

Photo Gallery:
TEDDY Award Jury reception at K44

Video: Premiere-Talk
"HORST BUCHHOLZ... MEIN PAPA"

Video: Premiere-Talk
"THE DYING GAUL"

Video: Premiere-Talk
"UN AÑO SIN AMOR"

Es war so voll, dass für die Jury, die mit einiger Verspätung eintrag, kaum mehr Platz war. Unter den Gästen: Zazie de Paris (offenbar mit einem ähnlichen Stundenplan wie ich), Georg "Lindenstraße" Uecker und Panorama-Chef Wieland Speck. Die Teddy-Jury ist übrigens überwiegend im Myer's Hotel in Prenzlauer Berg untergebracht, was Jurorin Doris aus Amsterdam auf die Idee brachte, in den Gängen und Zimmern Kameras zu installieren und eine "Big Brother"-gleiche Reality-Show zu inszenieren: "Die Teddy-Jury - Wer mit wem, wann und wie oft".

Die Reaktionen ihrer Jury-Kollegen Joao aus Lissabon und Shane aus Toronto könnte man als verhalten bezeichnen. Dabei wird es zumindest bei Joao als Dienstag ein reges Kommen und Gehen geben: sein Freund und seine Verwandtschaft inklusive seiner Mutter reisen nämlich an.

Heute in der Stadt:
Catherine Deneuve, Tilda Swinton, Keanu Reeves

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