Wed, Feb 14
TEDDY TODAY (Page 2)
english>> TEDDY goes to Hollywood von Kimberly YutaniMeine Kolumne heute sollte eigentlich heißen Hollywood Comes to TEDDY, da ich meine Erfahrungen und Eindrücke der diesjährigen Berlinale mitteile. Letztes Jahr war ich Mitglied der TEDDY Jury, und ich fühle mich geehrt, dieses Jahr eine Gastkolumne für den TEDDY schreiben zu können (und noch stolzer, weil ich in die TEDDY Familie aufgenommen wurde). Es ist der sechste Tag des Festival, aber um ehrlich zu sein, er fühlt sich eher wie der 60. an. Meine Programmer-Kollegen und ich fühlen nun im Nachhinein die Sundance-Erschöpfung, Jetlag, und Schlafmangel. Das macht sich darin bemerkbar, daß ich heute zur 9.30 Uhr-Aufführung von Chris Kraus’s FOUR MINUTES zu spät kam. Während ich den Film anschaute, fühlte sich mein Augapfel an, als hätte ich ein Tiddly Wink drauf—eine meiner Kontaktlisten war falsch herum. Ich mußte zum CineStar rüberrennen und bemerkte meinen Fehler erst, als ich endlich saß – ich litt, weil ich Angst hatte, ich würde die Linse im dunklen Kino verlieren, wenn ich an ihr herumfussel. (übrigens finde ich den Film gut). Ich bin aber in besserer Verfassung als andere. Kirsten Schaffer, Senior Director beim Outfest—und jemand, den ich mit Stolz Chef nenne—ist gerade in ihrem Hotelzimmer und bekämpft eine schlimme Krankheit, Jennifer Morris von Frameline, dem San Francisco LGBT Filmfestival humpelt mit einem Fußleiden durch die Stadt (einen Rat an die aufstrebenden Frameline-Filmemacher—biete ihr eine Fußmassage an!), Basil Tsiokos, Chef von allem beim Newfest hatte neue Tiefen der Verbittertheit erreicht, und Roberta Munroe vom Tampa LGBT Filmfestival entschloß sich eine Pause vom Festival zu nehmen und für einen Tag nach Auschwitz zu fahren (wow!). |
Article: USA: IKEA's gay family ad upsets conservatives | A TV advert that shows two gay men and their daughter relaxing on a sofa has annoyed an American conservative group.
The American Family Association (AFA) has accused the Swedish furniture retailer of trying to force a liberal, "homosexuality-affirming" world view on US consumers. |
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Article: USA: Will New ENDA Be Trans-Inclusive? | With the Democrats in control of Congress for the first time in 12 years, gay rights advocates are optimistic about a vote in the House and Senate later this year on the long-stalled Employment Non-Discrimination Act, or ENDA. |
Bevor also die Festival-Malaise einsetzt, was machen queere Festivalprogrammer wenn sie die Berlinale besuchen? Nun, im Gegensatz zu unseren Durchschnitts-Festival-Gegenübern können wir uns aufs Homozeug konzentrieren. Wir schauen auf die bequeme Queer List, die Liste mit Filmen mit “LGBT Themen” aus allen Berlinale Sektionen, die überaus hilfreich ist, um zu entscheiden, was wir wirklich sehen müssen, um Filme für unser Festival auszukundschaften. Der Trick ist herauszufinden, wie queer diese Filme wirklich sind. Die Filme Auf der Queer List stehen dieses Jahr mehr als 35 Filme—manche sind im Wettbewerb von renommierten Regisseuren wie LES TÉMOINS von André Téchiné, WALKER von Paul Schrader, und François Ozon’s ANGEL. Es gibt eine Hand voll Popkultur-Dokus: SCOTT WALKER – 30 CENTURY MAN, THIS FILTHY WORLD (ein John Waters Film), LAGERFELD CONFIDENTIAL, zwei Dokus über Warhol, ANDY WARHOL: A DOCUMENTARY FILM von Ric Burns und A WALK INTO THE SEA: DANNY WILLIAMS AND THE WARHOL FACTORY von Esther B. Robinson. Es gibt eine Reihe starker Filme aus Asien, darunter Zero Chou’s SPIDER LILIES (schau mal h-o-t Star Isabella Leong) und TULI, ein lesbischer Film von Auraeas Solito, der letztes Jahr den TEDDY gewann für sein Gem, THE BLOSSOMING OF MAXIMO OLIVEROS, und drei aus Korea—NO REGRET, LIKE A VIRGIN, und DASEPO NAUGHTY GIRLS. Tolle Zuschauerresonanz erfuhr die Organisation POWER UP aus L.A. mit ihrem ersten Feature-Film (bloß nicht auf die Variety Rezension hören), Regisseur Jamie Babbit’s energiegeladener ITTY BITTY TITTY COMMITTEE. Produzenten Lisa Thrasher, Jamie und zwei Stars des Films, Nicole Vicius und Daniela Sea (von THE L WORD und auf jedermanns Beliebtenlisten, egal welchen Geschlechts oder sexueller Orientierung) sind in Berlin, um den Film zu präsentieren. Der Film macht riesig Spaß und der Soundtrack ist erstaunlich (Glück hat, wer Corin Tucker und Kathleen Hanna liebt). |
T E D D Y 2 1 - DON'T DREAM IT ! - BE IT ! |
Aber bisher hat mich noch kein Film mehr beeindruckt als BRAND UPON THE BRAIN!, Guy Maddin’s wunderschöner Schwarz-Weiß-Stummfilm. Ich sah die bescheidene EFM Aufführung—nicht die Version mit dem Volkswagen Orchestra mit live Erzählung von Isabella Rossellini (!), die morgen Nacht aufgeführt wird. Es ist ein erstaunlicher und fesselnder künstlerischer Triumph (sogar wenn der Film während der Aufführung einbricht). Er hat sogar eine lesbische Haupthandlung, was eine angenehme Überraschung war. Die meisten der Programmer sind auch in Besitz der European Film Market Pässe, mit denen wir auch in Filme kommen, die nicht auf der Berlinale laufen (obwohl manche in beiden sind), um zu sehen, ob welche davon in unser Festival passen. Wir blättern den EFM Katalog, lesen zwischen den Linien der Zusammenfas-sungen und versuchen zu erkennen, welche schwulen Inhalt haben (was bedeutet “special friendship”? wie aufschlußreich Annie Leibovitz’
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!! TEDDY AWARDS - FASTEN SEATBELTS !! |
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| JUST TWO DAYS TO GO FOR BERLINALE'S BIGGEST AND MOST GLAMOROUS PARTY | Under the heading TEDDY TAKES OFF the 21st TEDDY Awards take place in the impressive surroundings of Hangar2 at Tempelhof Airport on Friday Febr. 16th. Behind the restored original facade, Hangar2 provides a fully equipped 4,200 square metre events venue with a guest capacity of 2,500. In keeping with tradition, the TEDDY party starts after the ceremony where we will find TEDDY strutting its stuff on the dance floor. |
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T E D D Y 2 1 - DON'T DREAM IT ! - BE IT ! |
neuer Dokumentarfilm?). Deswegen sind wir so froh, wenn ein Titel wie POLTERGAY keinen Zweifel läßt (ein Paar zieht in ein Haus, in dessen Keller in den 1970ern eine Schwulendisko beherbergte, die abbrannte, seither ist das Haus von den Geister bewohnt, die zu Schwulendisko tanzen). Berlinale Partys Während Filmfestivals finde ich mich immer auf überraschend vielen Partys wieder. Berliner Partys sind verraucht, stickig und laut, aber sind doch dann immer nett—meistens viele Kollegen aus der Filmindustrie und die Filmemacher den Anstand und sensible Entscheidungen aus dem Fenster werfen (walks of shame, anybody?). Aber es macht schon Sinn, die ganze Nacht auszubleiben und pünktlich zum Frühstück wieder im Hotel zu erscheinen. (Das deutsche Hotel-Frühstücksbüffet ist das Beste.) Letzten Sonntag begann die Queer Film Nation Party im SchwuZ mit bezauberndem Essen zum Anfassen! Sie hatten riesige Töpfe mit Möhrensuppe (vegetarisch) und Linsensuppe (nicht vegetarisch), Brotscheiben mit komischen Fleischstreifen und Salat drauf, und eine Früchteschüssel (wie oft kriegt man eine halbe Kiwi und eine ganze Banane an der Bar?). Ich habe auch einiges von der Verzaubert-Party gehört und bin Montag Nacht endlich mal ins Roses gegangen (Danke für die Einladung, Rudi!), diese Bar wäre für einen U.S. Feuerwehrmann der absolute Alptraum. Was dem Roses an Quadratmetern fehlt, macht das kitschige und psychedelische Dekor wieder wett (Fell an den Wänden, schrecklich billige Bilder). Das Geheimnis der Party ist früh zu kommen. TEDDY Mit großer Spannung erwarte ich die TEDDY Zeremonie am Freitag, mal sehen, womit die TEDDY-Jury aufwartet. (Die After-Party ist die Mutter aller queeren Partys—letztes Jahr machte ich die Nacht durch und hüpfte morgens ins Flugzeug zurück nach Los Angeles). Ich zähle auf den Nordamerikaner Charlie Boudreau von Image + Nation (Präsident der TEDDY-Jury) und Jason Plourde vom Seattle LGBT Filmfest, und neue Freunde wie Fanney Tsimong vom Out in Africa in South Africa und Misa Pnacekova vom Czech Gay and Lesbian Filmfestival, diese TEDDY-Tradition aufrecht zu erhalten. |
!! TEDDY AWARDS - FASTEN SEATBELTS !!
JUST TWO DAYS TO GO FOR BERLINALE'S BIGGEST AND MOST GLAMOROUS PARTY |
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| TEMPELHOF AIRPORT - HANGAR 2 |
Zum Schluß eine Liste meiner besten und schlimmsten Berlinale-Erfahrungen Beste: Non-gay Film: Gariné Torossian’s STONE TIME TOUCH Die Eröffnungsparty krachen lassen im Gefolge von Jamie Babbit Arsinée Khanjian kennen lernen bei der Eröffnungsparty Jasmin Tabatabai glammierte in der Eröffnungsnacht Weiland Speck’s Einleitung 1.50 Euro Mini-Pizza in den Potsdamer Platz Arkaden Schlimmste: Menschen halten an vollen Treppen, um sich zu unterhalten, sitzen, und sind generell im Weg Keine Panorama Kurzfilme Kein Trinkwasser umsonst Programmer nicken während der Filme ein Vielen Dank an Andrea Winter, die TEDDY –Leute und Wieland Speck. Bis zum nächsten Jahr!
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