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TEDDY TODAY (Page 2)


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TEDDY goes to Africa
Gastkolumne von Richard Harnisch

Together we stand, divided we fall oder:
Warten auf den CSD in Kampala

„Ich bin schwul. Und das ist gut so.“ Mitten in Berlin ist das selbstverständlich, gay pride ist Alltag. Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender (LGBT) leben und feiern selbstbewusst ihre sexuelle Identität. Derer gibt es viele Facetten, ausgeprägt im Christopher Street Day, Motzstraßenfest, dem TEDDY-Award... Ein Stück Normalität im aufgeklärten Berlin. §175 – war da mal was ?

Berlin –die europäische Metropole ist gerade während der Berlinale mit zahlreichen TEDDY-Aktivitäten, TEDDYAWARD.TV, Gästen aus aller Welt und der ARTE-Übertragung der TEDDY Awards das Vorzeigebeispiel eines Paradieses für queere Lebensweisen – weltweit aber leider eine eher seltene Ausnahme. In vielen Ländern sieht die Normalität für LGBT völlig anders aus: Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein und Stolz sind nicht Alltag, sondern Utopie. Verstecken, Verfolgung und Angst sind nicht ein böser Traum, sondern bittere Realität. Ein Kuss zur falschen Zeit am falschen Ort kann Misshandlung oder Inhaftierung zur Folge haben, die Flucht nach vorn durch ein Coming Out kann mit dem Tod bezahlt werden.

Video: Diana Naecke Interviews Fanney Tsimong / TEDDY-Jury member from South Africa
Article:
South Africa: Pride and prejudice
The year 2006 can now be seen as the year of liberation for South Africa's gay population, the year in which single-sex marriages were given the go-ahead (there may still be some squabbles over the legislative small print). With it came the principle, at least, of sexual equality. Considering that the gay liberation struggle has only been going on for 16 years, that is quite an achievement.

Vielerorts werden Menschen diskriminiert, deren sexuelle Identität nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht. Oft missachten staatliche Institutionen die Menschenrechte sexueller Minderheiten. Übergriffe an diesen Personen-gruppen bleiben nicht selten ungestraft. Diese Vorfälle bekannt zu machen und anzuprangern, ist eines der Ziele von amnesty international.

Weltweit setzt sich amnesty für die Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen und die Bestrafung der Täter ein. Die Gruppe „Menschenrechte und sexuelle Identität“ (MERSI) der deutschen Sektion von amnesty arbeitet seit über zehn Jahren speziell zu diesem Thema und macht mit öffentlichkeitswirksamer Lobbyarbeit auf Missstände weltweit aufmerksam.

Video: Andrea Winter interviews Sebastian Moritz and Pierre (Anonymous from Cameroon)

MERSI setzt sich ein für die Abschaffung homophober Gesetzgebung und die Einhaltung internationaler Rechtsstandards. Eine weltweite Vernetzung mit anderen amnesty-Gruppen und weiteren Menschenrechtsorgani-sationen ermöglicht einen schnellen Informationsfluss und kurzfristige Aktionen. Ein wichtiges Instrument von amnesty international sind die sogenannten urgent actions, die auch MERSI häufig nutzt: Eilaktionen mit dem Ziel, z.B. die Freilassung inhaftierter LGBT zu bewirken. Regierungsstellen oder auch die Polizei werden per Fax, E-Mail oder in Briefen angeschrieben und aufgefordert, die jeweiligen Missstände zu beenden.

Behind The Mask

Seit seiner Gründung hat MERSI in einer Vielzahl von Veranstaltungen MenschenrechtsverteidigerInnen und Verfolgten u.a. aus der Türkei, Rumänien und Serbien ein Forum gegeben, um über die Situation in ihren Heimatländern zu berichteten. Zusätzlich werden in einem regelmäßigen Rundbrief und auf der MERSI-Website Hintergrundberichte zu Einzelfällen, Aktionen und Zuständen in betroffenen Ländern dargestellt.

Zustände, über die sonst wenig bekannt wird. Zum Beispiel aus Afrika:
In vielen afrikanischen Ländern ist Homosexualität nicht nur gesellschaftlich geächtet, sondern auch illegal. Die Gesetze sanktionieren homosexuelle Handlungen willkürlich zumeist mit Geld- oder Haftstrafen. Nur wenige homosexuelle AfrikanerInnen stehen offen zu ihrer Sexualität. Zu groß ist die Angst, von der Familie und dem Clan nicht akzeptiert oder gar verstoßen zu werden.
Die Lage in den einzelnen afrikanischen Ländern von Angola bis zur Zentralafrikanischen Republik ist dabei so vielfältig wie der Kontinent selbst. Die couragierte Website »Behind the Mask« (www.mask.org.za), die von einer südafrikanischen NGO betrieben wird, bereitet detaillierte Hintergrundinformationen zur Situation von LGBT auf.

Zuletzt hat das ostafrikanische Binnenland Uganda MERSI wiederholt beschäftigt. Wie in den meisten afrikanischen Staaten sind auch in Uganda homosexuelle Handlungen zwischen Männern strafbar. Der Tatbestand – ein Relikt der Gesetzgebung aus der britischen Kolonial- zeit – ist im Kapitel 140 des Ugandan Penal Code Act geregelt und sieht bei Verstößen eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren vor.

Dieses sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen sich in der ugandischen Hauptstadt Kampala eine homosexuelle Subkultur gebildet hat. Der „normale“ Ugander nimmt sie nicht wahr, er hat kein Auge dafür.
 
 


TEDDY GOES TO AFRICA
Each day guest columnists from different regions tell their stories and explain the political situation for queer people in their native country.

Dennoch versteckt sich die Szene nicht fernab von der Öffentlichkeit – der beste Schutz bietet sich inmitten des Alltaglebens in der Hauptstadt. Unbemerkt vor den Augen aller hat sie sich an öffentlichen Orten etabliert: Hotels, Restaurants, Kneipen und Bars dienen als Treffpunkte.
Frei und ungezwungen in der Öffentlichkeit miteinander zu reden, ist dabei jedoch gefährlich. Es gibt zu viele Ohren, die hören könnten, was sie nicht hören sollen. So hat sich in dieser Szene eine eigene Kommunikation entwickelt, die teils gestisch und mimisch, teils aber auch über selbst geschaffenes oder umgedeutetes Vokabular funktioniert und dabei für Außenstehende unverständlich bleibt. Ein kleines Stück Freiheit im ausgeprägt feindseligen Umfeld. Trotzdem kann man dort über Berichte zum Berliner CSD nur staunen. Ähnliche Ereignisse irgendwann einmal in Kampala zu feiern ist für viele Ugander kaum vorstellbar.

Article:
AMNESTY INTERNATIONAL
Uganda: Lesbian, gay, bisexual and transgender people targeted
Amnesty International strongly condemned the ongoing targeting and intimidation of lesbian, gay, bisexual and transgender (LGBT) people in Uganda. The organization is particularly concerned by reports of harassment against LGBT people in the past week. These reports come after the publication on 8 August 2006 in the Red Pepper magazine of the names of several men the magazine claimed are gay.

Im Sommer 2006 hat die feindliche Stimmung gegenüber Homosexuellen in Uganda einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. Am 8. August 2006 veröffentlichte die mit wiederholten homophoben Äußerungen auffallende Tageszeitung Red Pepper eine Liste mit 45 Namen vermeintlicher homosexueller Männer.

Eine Vielzahl von Berichten, Meinungen und Leserbriefen in den verschiedenen ugandischen Zeitungen ergänzen die neuerliche Hetzjagd. Zumeist sind die Standpunkte äußerst vernichtend. Wenige Wochen später folgten mehrere Artikel im Red Pepper, die über Homosexualität unter Frauen berichten. Unter anderem wurde dort auch ein diffamie-render Artikel veröffentlicht, der eine Liste mit Namen von dreizehn vermeintlichen Lesben enthält.

amnesty international verurteilt das Vorgehen der ugan-dischen Zeitungen scharf. Die öffentliche Aufforderung zur Diskriminierung setzt LGBT einer hohen Gefahr aus. In mehreren Fällen ist amnesty bekannt geworden, dass Personen, die in den Zeitungsberichten genannt wurden, in der Folge bedroht wurden. Mit einer Eilaktion reagierte amnesty auf die besorgniserregenden Entwicklungen in Uganda.

Article:
Kenya: Backlash against gays and lesbians starts
Even before the week in which Kenyan gay and lesbian issues came to the fore at the just-concluded World Social Forum (WSF) was over, the backlash against the homosexual community had begun. Some of the first reactions came from the Council of Imams and Preachers of Kenya (CIPK) meeting in Mombasa. CIPK secretary-general Sheikh Mohamed Dor was reported to have asked the Government to clamp down on homosexuals beginning with those speaking at the the forum, whom he said should be arrested by police.

Schwierige Zeiten für die leidgeprüfte LGBT-Gemeinde in Uganda. Die Bereitschaft, offen und couragiert für Gleichberechtigung einzutreten, ist angesichts der massiven Einschüchterungen einer harten Prüfung ausgesetzt. Das sagen die AktivistInnen von Sexual Minorities Uganda (SMUG), der Dachorganisation homosexueller Gruppierungen in Uganda, mit der MERSI in Verbindung steht, sehr deutlich. Dennoch kämpfen sie unbeirrt weiter – together we stand, divided we fall.

Unterstützung erhalten sie von wenigen Stellen in Uganda. Gerade wenn es darum geht, breite Bevölkerungsschichten zu erreichen, um der negativen Berichterstattung entgegenzuwirken, wird es sehr schwierig. Lediglich die Tageszeitung Monitor druckt auch mal andere Standpunkte. So wurde am 6. September 2006 eine mutige Gegendarstellung der LGBT- Aktivistin und bekennenden Lesbe Juliet Victor Mukasa abgedruckt, die offen ausspricht, was viele andere nur insgeheim hoffen: „Stop witch-hunting us lesbians and gays“!

Today´s Column by RICHARD HARNISCH



 
 

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